Quelle: Crottendorfer Anzeiger, Juni 1926

50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Crottendorf



1876
1926
 
Willkommen Ihr Leut´ im schlichten Kleid,
in Not und Gefahr zur Hilfe bereit!
Ohn´ Anspruch auf Lohn, ohn´ Worte viel,
stets rüstig zur Tat für erhabenes Ziel!
Willkommen! Willkommen! Gemeinsames Band
das soll sich von Herzen zu Herzen schlingen!
Willkommen! Dem Fest ein fröhlich Gelingen!
 


Im Zeichen der Feuerwehr steht heute und morgen unsere Gemeinde. Zahlreich werden aus den Nachbarorten die Kameraden der Feuerwehren zu Besuch einer Wehr erwartet, die sich opferfreudig, im Ziel bewusst, in den Dienst der Menschenliebe zum Wohle unserer Gemeinde gestellt hat. Der Wehr Crottendorf und ihren Gästen gilt heute unser Gruß und Dank. Herzlich willkommen, rufen wir heute allen denen zu, die nach Crottendorf kommen, um im Kameradenkreise Freud und Leid des Feuerwehrmannes auszutauschen. 50 Jahre sind es her, dass wackere Männer die Freiwillige Feuerwehr Crottendorf gründeten. Lacht auch heute nicht ein Rosenhimmel unserem Vaterland und lässt auch die sonst emsig arbeitende Industrie in Crottendorf durch ihren Stillstand nicht die rechte Freude zum Feste feiern aufkommen, beim Rückblick auf 50 Jahre gemeinnütziger Arbeit unserer Feuerwehr ist´s Recht, wenn wir diesen Tag festlich begehen. Im Geiste zieht so manche schwere Stunde vorüber, wo unsere Wehr die rettende und helfende Hand fleissig führte, manche gefahr im Keime erstickt wurde. Wir danken heute der Feuerwehr auf´s neue und rufen unsere Einwohnerschaft auf, erhaltet der 50jährigen Jubelwehr den rechten Feuerwehrgeist, wie diesen schon unsere Väter in Crottendorf kannten, als 1876 der Grundstein gelegt wurde. Stählt die Kraft zur mutigen, aufopfernden Tat. Beides gemeinsam, Geist und Kraft, wird alles überwinden zum eigenen und zum Wohle der Gemeinde.

Über die Geschichte der Feuerwehr bringen wir nachstehend folgendes:

Auf Anregung des Herrn Oerlehrers Vogelsang in Annaberg wurden im oberen Erzgebirge während der 90er bis 70er Jahre des vergangenen Jahrhundert´s in den verschiedenen Orten Freiwillige Feuerwehren gegründet. Der Feuerlöschdienst, der bis dahin noch durch Pflichtfeuerwehren als sogenannter Polizeidienst ausgeübt wurde, leitete damit in eine freiwillige Dienstbereitschaft über. Diese Anregungen fanden auch im hiesigen Orte eifrige Förderer, insbesondere war es der Posamentenverleger Herr Ferdinand Levin, der sich tatkräftig für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr einsezte. Dieser gewann für den guten Gedanken den damaligen Gemeindevorstand Herrn Ehrhardt, der anfang des Jahres 1876 durch einen Aufruf zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr aufforderte. Der Erfolg dieses Aufrufes war, dass sich 71 Männer meldeten, die bereit waren, freiwillig Gut und Leben des Nächsten gegen Feuer und sonstige Gefahren zu schützen. Am 16. März 1876 erfolgte dann die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Crottendorf. Die erste Mitgliederliste weist folgende Namen auf:

1. Moritz Metzner

25. Robert Möckel

49. M. Schreiber

2. Friedrich Hempel

26. Anton Gräbner

50. Cl. H. Schulz

3. Hermann Schuffenhauer

27. Moritz Gräbner

51. Herm. Singer

4. Ferdinand Levin

28. Fr. A. Schreiber

52. Anton Hofmann

5. Moritz Schreiber

29.G. Krippendorf

53. Carl W. Haase

6. Moritz Schulz

30. Moritz Lang

54. Herm. Gehlert

7. Hermann Schubert

31. Friedr. Harnisch

55. Moritz Gehlert

8. Paul Georgi

32. Moritz Georgi

56. H. M. Sändig

9. Lous Gräbner

33. Moritz Bach

57. Fr. H. Schwind

10. Moritz Groß

34. Karl H. Grosch

58. Christ. Altmann

11. Friedrich Süß

35. Robert Rübe

59. Albin Köhler

12. Friedrich Trommler

36. H. Rebenthal

60. Albert Kupfer

13. Wilhelm Oelsner

37. Hermann Hesse

61. M. Hofmann

14. Christian Friedrich Pügner

38. Albin Wolf

62. Friedrich Gräbner

15. Friedrich Gräßler

39. M. Malsdorf

63. Wilhelm Krippendorf

16. Anton Nestler

40. Moritz Hunger

64. Cl. Friedr. Hermann Schubert

17. Oskar Franke

41. Woldm. Gräfe

65. Friedr. Wilhelm Moritz Kropp

18. Anton Schwerdtner

42. El. Fr. Groß

66. Carl Ferdinand Neubert

19. C. G. Keller

43. Robert Barthel

67. Ferdinand Moritz Süß

20. Friedrich Weißbach

44. Cl. August Otto

68. Cl. Friedrich Schwind

21. Hermann Fritzsch

45. Robert Küchler

69. Christ. Friedrich Kupfer

22. Clemens Georgi

46. Anton Süß

70. Carl Friedr. Edwin Seltmann

23. Adolf Möckel

47. H. M. Schubert

71. Ch. Carl Friedr. Aug. Goldhahn.

24. E. Th. Löwe

48. Cl. Hellmig

 

Von diesen 71 Männern, die damals freiwillig auf den Plan traten, können wir 13 noch das 50jährige Gründungsjubiläum, wenn auch teilweise vom Alter gebeugt, mit begehen. Es sind die Herren:

1.
Friedrich Harnisch
2.
Moritz Georgi
3.
Hermann Singer
4.
Robert Rübe
5.
Paul Georgi
6.
Friedrich Gräbner
7.
Moritz Schreiber
8.
Hermann Schubert
9.
Friedrich Trommler
10.
Moritz Gräbner
11.
Albin Schreiber
12.
Hermann Fritsch
13.
Moritz Süß

Bei der Gründung der Wehr hatten sich die Mitglieder zu verpflichten, einen mindestens 3jährigen Dienst zu leisten und unter Einsetzung von Leben und Gesundheit Eigentum und Leben ihrer Mitmenschen bei Feuersgefahr, Wassersnot usw. zu schützen. Die 1. Versammlung erfolgte unter Leitung des Herrn Gemeindevorstandes Ehrhardt am 09.04.1874. In dieser wurde als . Kommandant Herr friedrich Wilhelm Viehweg und als dessen Stellvertreter Herr Ferdinand Levin gewählt. In einer weiteren Versammlung am 16.04.1876 wurde der innere Aufbau der Wehr vorgenommen, indem dort die Statuten beraten und angenommen wurden. Die 1. Übung fand am 23.04.1876 statt und erstreckte sich vornehmlich auf Exerzieren. Der Feuerwehr stand bei der Gründung weder eine Spritze noch sonstiges Löschgerät zur Verfügung. Die 1. Karrenspritze wurde am 28.05.1876 von der Firma E. C. Flader in Jöhstadt geliefert für den Preis von 293 Talern. Diese Spritze ist auch noch im Dienst und feiert gleichzeitig mit der Wehr ihr 50jähriges Dienstjubiläum. 1. Spritzenführer war Herr Hermann Moritz Schulz, dessen Stellvertreter Herr Friedrich Anton Hofmann, 1. Rohrführer waren die Herren Karl Moritz Bach und Karl Anton Nestler, deren Stellvertreter waren die Herren Adolf Möckel und Robert Barth. Des weiteren wurden für die Wehrmitglieder graue Leinenjacken mit Leibriemen und als Kopfbedeckung alte Kavelleriehelme beschafft. Zu all diesen Anschaffungen gewährte damals die Brandversicherungskammer eine Beihilfe von 1000 Mark. Im 1. Jahre ihres Bestehens hielt die Wehr 17 Übungen ab, der Mitgliederbestand erhöhte sich 94 Mann. Die Wehr war im 1. Jahre bereits bei 6 örtlichen Bränden in Tätigkeit. Die 1. Feuerlöschhilfe leistete sie am 07.05.1876 morgens gegen 2 Uhr beim Brande des Oskar Walther´schen Wohnhauses (jetzt in Eigentum der Max Hentschel´schen Erben befindlich). Zu diesem Brande musste das Wasser noch in Leineneimern von Mann zu Mann weitergereicht werden und dürfte kaum Wunder nehmen, dass seinerzeit bei einem Brandfalle so gut wie nichts zu retten war, im Gegenteil sich der Brandherd noch auf die nebenstehenden Gebäude verbreitete. Dies mag vor allen Dingen auch der Grund mit gewesen sein, warum mit aller Beschleunigung eine Spritze für fie Wehr beschafft wurde. Die zunehmenden Brände in den folgenden Jahren zeigten, dass aber auch das für die Wehr neu geschaffte Gerät noch unzureichend war, und so wurde im Jahre 1883 eine weitere Spritze mit Sauger von der Firma Flader in Jöhstadt beschafft. Das Schlauchmaterial wurde nach und nach auf 1000 lfd. Meter erhöht. 1893 wurde ein Steigerhaus erbaut, im Laufe der Jahre eine weitere Spritze für die Pflichtfeuerwehr geschafft, die Steiger und Pioniergeräte vervollständigt und am 16.11.1924 eine mechanische Schiebeleiter, ebenfalls von der Firma Flader in Jöhstadt, der Wehr übergeben.

Grosse Erleichterung in der Feuerlöschhilfe erbrachte die Einrichtung der Wasserleitung in der hiesigen Gemeinde. 39 eingebaute Oberflurhydranten gestatteten der Wehr eine leichte und schnelle Feuerlöschhilfe, zumal die Druckverhältnisse der Wasserleitung außerordentlich günstig sind. Im Jahre 1907, also mit der wesentlichen Ingebrauchnahme der Wasserleitung, erhielt die Wehr einen Schlauchwagen. Ein weiterer Schlauchwagen wurde im Jahre 1924 angeschafft, um hierdurch die Bereitschaft der Wehr wesentlich zu erhöhen. Das Vorstehende zeigt, dass die Ausrüstung der Wehr eine außerordentliche reichliche ist. Trotzdem fehlen noch verschiedene der Neuzeit entsprechende Löschgeräte, ganz besonders aber ein Feuerwehrdepot, da ja die Geräte in den verschiedensten Teilen des Ortes getrennt, teilweise sogar auch in Privatgebäuden untergebracht sind.

Der Geist innerhalb der wehr war, wie sich aus den Aufzeichnungen feststellen lässt, jederzeit der beste. Führer und Mannschaften hielten treu zusammen. Trotzdem zeigen die Protokolle und Akten, dass es auch Jahre gegeben hat, wo das Komando über mangelnden Pflichteifer Beschwerde führt und Bestrafungen durchführen musste. Sogar von Ausschliessungen wissen die Aufzeichnungen zu berichten. Das gemeinsame Ideal führte aber Führer und Mannschaften immer wieder zusammen, und so kann die Wehr durchschnittlich einen Mitgliederbestand von 80 – 100 Mann aufweisen.

Zur Zeit zählt die Wehr 117 Mitglieder. Ganz besonderen Wert hat die Wehr jederzeit auf eine gute Musik gelegt. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr erfreut sich seit Jahren des besten Rufes. Die Leitung der Kapelle als auch das Signalwesens hatte bei Gründung Herr Julius Schiffel. Seit einer Reihe von Jahren liegt sie in den bewährten Händen des Herrn Albin Bitterlich. Nicht zum wenigstenist es der vorzüglichen Kapelle zu verdanken, dass die Wehrmitglieder in treuer Kameradschaft zusammenhielten. Wie schon erwähnt, hat die Wehr auch trübe Stunden und Rückschläge in den 50 Jahren ihres Bestehens erlebt. Ganz besonders hart getroffen wurde die Wehr durch den Ausbruch des Weltkrieges 1914. Fast die gesamte Mannschaft mit ihren Führern musste 1914 dem Vaterlande ihre Dienste opfern. Einer ganzen Anzahl war es nicht vergönnt, die Heimat wiederzusehen. Es waren dies die Kameraden:

1.
Max Arno Achtelstäder
2.
Ernst Bernhard Aurich
3.
Paul Max Bitterlich
4.
Ernst Max Heinrich
5.
Moritz Paul Hesse
6.
Oskar Martin Hunger
7.
Louis Moritz Kropp
8.
Arno Max Leichsner
9.
Paul Max Oeser
10.
Karl Rudolf Otto
11.
Paul Guido Oelsner
12.
Karl Rabenstein
13.
Eugen Magnus Schneider
14.
Berhard Max Solbrig
15.
Ernst Richard Simon
16.
Hermann Otto Walther
17.
Arno Guido Wiedemann

Während der gesamten Kriegsjahre ruhte das Leben innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr fast vollständig. Die Feuerlöschhilfe wurde unter Zuziehung der wenigen noch vorhandenen Wehrmitglieder durch die Pflichtfeuerwehr ausgeübt. Ganz besonders tätig war hierbei der jetzige Kommandant der Wehr Herr Karl Weißbach. Erst am 27. April 1919 kam wider neues Leben in die Freiwilligen Feuerwehr. Viele von den alten Wehrmitgliedern kehrten leider der Wehr den Rücken, und es bedurfte fast eines vollständigen Neuaufbaues, um die Wehr wieder auf die Höhe zu bringen. Hier war es vor allen Dingen der Teil der Wehr, der mit Leib und Seele an der Sache hing, und durch seine Ausbauer erreichte, dass die Wehr sich heute wieder sehen lassen kann. Ganz besonders der jetzige Kommandant Herr Karl Weißbach und dessen Stellvertreter.der leider verstorbene Herr Alfred Löwe, und Herr Ernst Weißbach waren unermütlich tätig, um die Wehr zu einem brauchbaren Instrument für die Gemeinde zu gestalten.


Die Wehr zählt heute:  
5 Mitglieder mit mehr als 40 Dienstjahren. Es sind dies die Herren August Schulz, Robert Schwind, Karl Weißbach, Emil Schmidt, Hermann Grosch;
7 Mitglieder mit mehr als 30 Dienstjahren. Es sind dies die Herren Adolf Weißbach, Paul Schmidt, Otto Seltmann, Fritz Demmler, Bernhard Molch, Albin Seltmann, Richard Schwind;
4 Mitglieder mit mehr als 20 Dienstjahren. Es sind dies die Herren Robert Schramm, Max Schwind, Emil Löffler und Max Seltmann.

Sie alle geben das beste Zeugnis davon ab, was Liebe und Treue zu einem gemeinsamen Ideal vermag. Wieschon erwähnt, bestand die erste Bekleidung der Wehr aus Leinenjacken mit Leibriemen und alten Kavalleriehelmen. Letztere wurden aber bald wieder abgeschafft und dafür alte Infantriehelme beschafft. Auch die Form und Farbe der Joppen und Blusen hat sich im Laufe der Jahre vielfach geändert. Augenblicklich ist die Wehr eingekleidet mit der vom Landesverband Sächsischer Feuerwehren vorgeschriebenen Einheitsuniform, d. i. Graue Joppe mit weissen Metallknöpfen, schwarzem Kragen und rotem Vorstoß sowie mit Kammhelm. Diese Einkleidung besteht seit dem Jahre 1912. Widerholt ist die Wehr inspiziert worden; erstmalig im Jahre 1879, letzmalig im Jahre 1923. Bei allen Inspizierungen hat die Wehr die volle Anerkennung der Herren Inspektoren gefunden, gewiß ein Zeichen dafür, dass die Wehr es ernst mit ihrer Pflicht meint. Im Jahre 1896 fand hier der Bezirksfeuerwehrverbandstag unter Beteiligung fast sämtlicher Wehren des Bezirkes statt. Das Kommando innerhalb der Wehr hat wiederholt gewechselt. Die Wehr wurde geführt:

von

1876 – 1882

von Herrn

Friedrich Wilhelm Viehweg

von

1882 – 1891

von Herrn

Ferdinand Levin

von

1891 – 1897

von Herrn

Moritz Georgi

von

1897 – 1903

von Herrn

Louis Gräbner

von

1903 – 1907

von Herrn

Friedrich Schreiber

von

1907 – 1912

von Herrn

Oskar Becher

vom

24.03. – 01.12.1912

von Herrn

Paul Freund

vom

01.12.1912 – 1919

von Herrn

Willy Nebenthal

seit

1919

von Herrn

Karl Weißbach

Für treue Dienste in der Wehr sind zum Ehrenkommandanten mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Freiwilligen Feuerwehr Crottendorf Herr Moritz Georgi und zum Ehrenmitglied Herr Robert Rübe ernannt worden.

Die Wehr selbst war im Laufe ihres Bbestehens innerhalb des Ortes bei 117 Bränden tätig, abgesehen von ihrer Tätigkeit bei auswärtigen Schadenfeuern, bei Waldbränden und sonstigen Notständen. Die Schadenfeuer, bei denen die Wehr in Tätigkeit treten musste, waren folgende:


1876:

Am 07.05. Brand des Oskar Walther´schen Wohnhauses, Ortsl.-Nr. 73,

 

am 14.06. Brand des Ziegelofens bei dem Gutsbesitzer Karl Ferdinand Heidler,

 

– am 17.06. Brand des Wohnhauses des Gutsbesitzers Karl Moritz Bach, Ortsl.-Nr. 194.
Bei diesem Brande waren die Bach´sche Scheune, sowie die Wohnhäuser der Herren Handelsmann Karl Friedrich Bitterlich, Ortsl.-Nr. 189 und des August Friedrich Pügner, Ortsl.-Nr. 191, schwer gefährdet (insbesondere durch Flugfeuer). Die Dächer dieser Gebäude waren mit Stroh gedeckt. Nur dem tatkräftigen Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Crottendorf war es zu verdanken, dass die Gebäude erhalten blieben. Durch die Amtshauptmannschaft Annaberg wurde der Wehr für die bei diesem Brande bewiesene Tüchtigkeit eine besondere Anerkennung der Brandversicherungskommission öffentlich (im Annaberger Wochenblatt) ausgesprochen.–

 

am 29.06. Brand des Leichsner´schen Mühlengrundstückes, Ortsl.-Nr. 244 (neben Postamt),

 

am 18.07. Brand des Gasthof zur "Glashütte", wobei das Glashüttengut mit Gasthof, Stall, Scheune und Kegelbahn vollständig niederbrannte,

 

am 28.11. Brand des Ziegelofens des Gutsbesitzers Hermann Moritz Schulz.

1877:

Am 27.03. Brand des Wohnhauses der Christiane Wilhelmine Schmiedel, Ortsl.-Nr. 260,

 

am 12.04. Brand der Scheune des Fleischermeisters Karl Friedrich Groß, Ortsl.-Nr. 133,

 

am 12.04. Brand des Wohnhauses des Handelsmannes Heinrich Johann Geick, Ortsl.-Nr. 130,

 

am 12.04. Brand des Wohnhauses des Gutsbesitzers Johann Christian Schlegel, Ortsl.-Nr. 129,

 

am 12.04. Brand des Wohnhauses des Waldarbeiters Carl Friedrich Petzold, Ortsl.-Nr. 131,
– Bei den Bränden am 12.04. waren an auswärtigen Spritzen anwesend: Je eine von Walthersdorf, Cranzahl, Scheibenberg, Schlettau, Sehma, Neudorf und Oberscheibe. –

 

am 07.05. Brand des Wohnhauses des Maurers Carl August Pügner, Ortsl.-Nr. 110.

1878:

Am 29.04. Brand des gesamten Gebäudekomplexes der Frau Caroline Louise verehelichte Anders, Ortsl.-Nr. 206,

 

am 29.06. Brand des Wohngebäudes mit Stall, Schuppen und Scheune des Tischlers Moritz Eduard Fuchs, Ortsl.-Nr. 283,

 

am 29.06. Brand des Wohnhauses mit Scheune des Friedrich August Leichsner, Ortsl.-Nr. 282,

 

am 29.06. Brand des Wohngebäudes mit Nebenwohngebäude und Scheune des Friedrich August Gräbner, Ortsl.-Nr. 281,

 

am 29.06. Brand des Wohngebäudes des Fürchtegott Leberecht Heiße, Ortsl.-Nr. 279,

 

am 29.06. Brand des Wohngebäudes des Christian Friedrich Prager, Ortsl.-Nr. 278b,

 

am 29.06. Brand des Wohngebäudes des Christian Gottlieb Reißig, Ortsl.-Nr. 279b,

 

am 29.06. Brand des Wohngebäudes des Christian Friedrich Weißbach, Ortsl.-Nr. 43,

 

am 29.06. Brand der schindel- und Strohbedachung bei Oskar Albin Lötzsch, Ortsl.-Nr. 272.
– An diesem Tage waren ebenfalls tätig die Feuerwehren von Neudorf, Scheibenberg, Walthersdorf, Cranzahl, Oberscheibe und Schlettau. –

1879:

Am 19.05. Brand des gesammten Anwesens des Wirtschaftsbesitzers Hermann Ferdinand Wiedemann, Ortsl.-Nr. 277,

 

Am 09.06. Brand des Wohnhauses der Christiane Concordie verwitwete Küchler, Ortsl.-Nr. 92,

 

Am 09.06. Brand des Wohnhauses des Maurers Carl Friedrich Hermann Krauß, Ortsl.-Nr. 24,

 

Am 08.09. Brand des Wohnhauses des Waldarbeiters Christian Friedrich Meyer, Ortsl.-Nr. 49,

 

Am 08.09. Brand des Wohnhauses der Frau Anna Maria verehelichte Seidel, Ortsl.-Nr. 50.

1880:

Am 09.03. Brand des Stuhlbodens im Wirtschaftsgebäude des Schlossers August Ludwig Becher, Ortsl.-Nr. 183 (Nachmittag 3 Uhr)

 

Am 09.03. Brand der Heukammer im gleichen Gebäude (nachmittags 6 Uhr),

 

Am 21.04. Brand des Wirtschaftsgebäudes und des alten Wohnhauses des Schlossers und Wirtschafts-Besitzers August Ludwig Becher, Ortsl.-Nr. 183,

 

Am 22.04. Brand des Wohnhauses des Maurers Friedrich August Peter, Ortsl.-Nr. 24d,

 

Am 02.07. Brand des Ziegelofens des Christian Hermann Meyer, Ortsl.-Nr.10b,

 

Am 02.12. Stubenbrand im Hause des Carl Albin Demmler, Ortsl.-Nr. 101b

 

Am 18.12. Brand sämtlicher Gebäude des Wirtschaftsbesitzers und Maurers Christian Heinrich Bach, Ortl.-Nr. 194.

1881:

Am 13.02. Brand eines Düngerhaufens des Maurers Kreißig, Ortsl.-Nr. 243,

 

Am 11.03. Brand eines Trockenschuppens der Zunkel´schen Papierfabrik, Ortsl.-Nr. 65,

 

Am 30.03. Brand des Strohdaches des Gutsbesitzers Johann Christian Hunger, Ortsl.-Nr. 127,

 

Am 17.06. Brand der Scheune des Gutsbesitzers Hermann Moritz Hunger, Ortsl.-Nr. 145,

 

Am 22.06. Brand sämtlicher Gebäude des Christian Gotthilf Herberger, Ortsl.-Nr. 90 (z. Zt. Gemeindeziegelei),

 

Am 05.12. Brand des Strohdaches der Hausbesitzerin Auguste Mathilde Peter, Ortsl.-Nr. 168. Dieser Brand wurde noch im Entstehen gelöscht.

1882:

Am 08.03. Brand der Mahlmühle des Gutsbesizers Carl August Gottlieb Trommler, Ortsl.-Nr. 285,
– Bei diesem Brande ist durch Einsturz der Esse der Feuerwehrmann Hermann Moritz Schubert erschlagen und ein anderer lebensgefährlich verletzt wworden. –

 

Am 30.05. Brand des Wohnhauses des Maurers Carl Wilhelm Kreisel, Ortsl.-Nr. 118,

 

Lois RichardBecher, Ortsl.-Nr. 97

1883:

Am 24.12. Stubenbrand in der Pfarre, Ortsl.-Nr. 136.

1884:

Am 24.05. Brand des Wohnhauses des Handarbeiters Carl Ernst Becher, Ortsl.-Nr. 236,

 

am 24.05. Brand der Gutsgebäude Carl Gotthilf Böttger, Ortsl.-Nr. 237,

 

am 24.05. Brand des Wohnhauses und der Scheune des Handarbeiters Christian Friedrich Fritzsch, Ortsl.-Nr. 85b,

 

am 24.05. Brand des Wohnhauses des Maurers Anton Moritz Riedel, Ortsl.-Nr. 84,

 

am 24.05. Brand des Wohngebäudes des Hausbesitzers und Maurers Christian Friedrich Lang, Ortsl.-Nr. 93a,

 

am 10.09. Brand der Schneidemühle des Brettschneiders Friedrich Lobegott Rothe, Ortsl.-Nr. 289,

 

am 29.09. Brand des Wohngebäudes mit Pferdestall des Fabrikbesitzers Ernst Richard Weisker, Ortsl.-Nr. 293.

1885:

Am 10.06. Brand des Wohnhauses des Maurers Moritz Möckel, Ortsl.-Nr. 24b,

 

am 10.06. Brand des Wohnhauses des Handarbeiters Carl Friedrich August Möckel, Ortsl.-Nr. 24c,

 

am 10.06. Brand des Wohnhauses mit Scheune des Schmiedes Moritz Schulz, Ortsl.-Nr. 25,

 

am 10.06. Brand des Wohnhauses des Waldarbeiters Christian Friedrich Fritzsch, Ortsl.-Nr. 26,

 

am 10.06. Brand des Wohnhauses des Handarbeiters Carl Moritz Franke, Ortsl.-Nr. 27,

 

am 10.06. Brand des Wohnhauses des Friedrich Lötzsch, Maurer, Ortsl.-Nr. 284,

 

am 10.06. Brand der Scheune und des Stallgebäudes des Müllers Carl August Gottlieb Trommler, Ortsl.-Nr. 285,

 

am 13.07. Brand des Wirtschaftsgebäude des Gutsbesitzers Friedrich August Pügner, Ortsl.-Nr. 177,

 

am 13.07. Brand der Scheune des Gutsbesitzers Christian Heinrich Lang, Ortsl.-Nr. 68,

 

am 13.07. Brand der Scheune des Gutsbesitzers Karl Hermann Groß, Ortl.-Nr. 62,

 

am 19.07. Brand sämtlicher Gebäude des Gutsbesitzers Friedrich August Fritzsch Ortsl.-Nr. 231,

 

am 04.12. Brand des Dachbodenraumes im Fabrikgebäude des Herrn Ernst Richard Weisker, Nr. 293a.

1886: Am 10.07.Brand im Brauhausgebäude des Erbgerichts.
1887: Am 22.09. Brand des Wohnhauses und der Scheune des Waldarbeiters Carl August Pügner, Ortsl-Nr. 20b
1888: Am 11.04. Brand der Gutsgebäude des Gorlverlegers Christian Robert Rübe jr., Ortl.-Nr. 230,
  am 31.05. Brand des Gutsgebäude des Oeconom Tobias Schulz, Ortsl.-Nr. 52,
  am 31.05. Brand des Wirtschaftsgebäude des Wirtsch.-Besitzer Carl Friedrich Singer, Ortsl.-Nr. 55,
  am 27.06. Brand der Gutsgebäude des Gutsbesitzers Carl August Götz, Nr. 3.
1889: Am 04.05. Brand des Wohngebäudes des Maurers Bernhard Georgi, Ortsl.-Nr. 82,
  am 18.06. Brand des Wirtschaftsgebäudes des Gorlverlegers Christian Friedrich Altmann, Ortsl.-Nr. 40,
  am 30.06. Brand des Holzschuppens des Fabrikbesitzers Richard Weisker, Ortsl.-Nr. 293,
  am 16.12. Brand des Gasthofsgebäudes "Schützenhaus", Besitzer Carl Heinrich Breitling.
1890: Am 21.05. Brand des Wohnhauses des Klempners Wilhelm Rudolf Anger, Ortsl.-Nr. 83,
  am 02.09. Brand des Dachstuhls des Ziegelofens, dem Gutsbesitzer Christian Friedrich Meyer gehörig, Ortsl.-Nr. 10b.

1892:

Am 13.02. Brand der Weisker´schen Schleiferei, Ortsl.-Nr. 293,

 

am 02.10. Dachbrand der Holzdämpferei des Schleifereibesitzers Carl August Weber, Ortsl.-Nr. 292,

 

am 28.11. Brand des Wohnhauses des Handarbeiters Friedrich August Grummt, Ortsl.-Nr. 70g.

1893:

Am 23.05. Brand des Gasthofes "Erbgericht",

 

am 23.05. Brand der Brauereigebäude (zum Erbgericht gehörig).

 

am 29.05. Brand des Wohnhauses des Waldbarbeiters Sändig, Ortl-Nr. 12,

 

am 29.05. Brand des Wohnhauses des Handarbeiters Barth, Ortsl.-Nr. 13.

1894:

Am 02.02. Brand im Wohnhaus mit Scheune des Wilhelm Wachter, Nr. 186b,

 

Brand des Wirtschaftsgebäudes des Gutsbesitzers Moritz Schneider, Ortsl.-Nr. 1,

 

am 11.11. Brand des Wohngebäudes der Christiane Friederke Barth, Ortsl.-Nr. 13

1896:

Am 18.09. Brand des Schuppengebäudes mit Wohnhaus des Schuhmachers Wilhelm Ferdinand Becher, Ortsl.-Nr. 203,

1901:

am 15.04. Stubenbrand bei der Witwe Louise Lidda Bitterlich, Ortsl.-Nr.189,

 

am 17.04. Brand der Pappenfabrik des Ernst Bruno Neubert, Ortsl.-Nr. 293,

 

am 06.10. Brand des Wohngebäudes des Hermann Emil Schneider, Ortsl.-Nr. 262.

1902:

Am 30.03. Brandausbruch in Papierfabrik Werner, Ortsl.-Nr. 65.

 

am 20.05. Brand der Schneidemühle der Böttcher´schen Fabrik, Ortsl.-Nr. 269,

 

am 31.05. Brand der Pappenfabrik des Herrn Carl Werner, Ortsl.-Nr. 65,

 

am 04.09. Brand im Dampfkesselraum der G. A. Stiehl´schen Fabrik, Ortsl.-Nr. 201.

1903:

Am 18.05. Brand des Wohnhauses mit Scheune des Gutsbesitzers Carl Friedrich Peter, Ortsl.-Nr. 171.

1904:

Am 18.07. Brand des Anbaues am Nelson Bitterlich´schen Hause, Ortsl.-Nr. 205.

1905:

Am 20.05. Dachbrand im Gebäude des Gutsbesitzers Carl Friedrich Roscher, Ortsl-Nr. 66,

 

am 17.07. Brand des Wohnhauses des Maurers Hermann Moritz Leichsner, Ortsl.-Nr. 99.

1907:

Am 22.05. Brand des Wohngebäudes mit Scheune und Stallung des Gutsbesitzers Carl Moritz Hesse, Ortsl.-Nr. 216,

 

am 22.05. Brand der Scheune des Gutsbesitzers Florenz Albin Süß, Ortsl.-Nr. 220,

 

am 22.05. Brand des Mietshauses des Gutsbesitzers Florenz Albin Süß, Ortsl.-Nr. 217,

 

am 27.09. Brand des Wirtschaftsgebäudes, bestehend aus Schuppen, Scheune und Wohnhaus, des Carl August Sändig, Ortsl.-Nr. 176.

1909:

Am 14.06. Brand des Wirtschaftsgebäudes und der Scheune des Gutsbesitzers Friedrich August Hunger, Ortsl.-Nr. 127.

1910:

Am 24.09. Decken- und Dielenbrand im Fabrikgebäude des Schnuren- und Litzenfabrikanten Friedrich Emil Hutschenreiter,

 

am 30.11. Brand des Dachstuhles im Ziegelofen und hölzerner Anbau bei dem Ziegeleibesitzer Ernst Göpfert, hier, in Ortsl.-Nr. 10b.

1911:

Am 07.07. Brand des Scheunenschuppens des Fischzüchters und Wirtschaftsbesitzers Gustav Anton Thaut, Ortsl.-Nr. 10d.

1912:

Am 03.04. Brand im Dampfkesselgebäude der Fensterbeschlägefabrik der Fa. Moritz Martin, Ortsl.-Nr. 163,

 

am 27.06. Kammerbrand bei dem Materialwarenhändler Karl Hermann Bauer, Ortsl.-Nr. 97b,

 

am 11.07. Brand des Stallgebäudes bei dem Kalkwerkbesitzer Gustav Flohrer, Ortsl.-Nr. 148c.

1913:

Am 07.06. Dielenbrand bei dem Fleischer Richard Viehweg, Ortsl.-Nr. 106b.

1914:

Am 23.11. Brand der Georg Adler´schen Fabrik in Walthersdorf.

1917:

Am 16.07. Waldbrand im Crottendorfer Revier.

1918:

Am 10.09. Brand im Fabrikgebäude der Fa. Ernst Groß, Ortsl.-Nr. 114,

 

am 28.09. Brand im Lagerschuppen der Fa. Fechler & Weißflog, Ortsl.-Nr. 230c.

1920:

Am 16.10. Brand der Wirtschaftsgebäude des Gutsbesitzers Oskar Gehlert, Ortsl.-Nr. 198.

1923:

Am 16.10. Brand des Wirtschaftsgebäudes des Gutsbesitzers Hermann Süß, Ortsl.-Nr. 253.

1925:

Am 17.10. Dielenbrand im Fabrikgebäude der Firma Erzgebirgische Metallwarenfabrik GmbH.

Dieser Tätigkeitsbericht zeugt, wie dringend notwendig die Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehr war und dass unsere Väter vor 50 Jahren die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr mit Recht als eine zwingende Notwendigkeit erkannt haben.

Die Wehr hat während der Dauer ihres 50jährigen Bestehens stets die wohlwollende Förderung durch die Gemeindevertretung gefunden. Ihre Wünsche sind, sofern es die Geldverhältnisse gestatteten, jederzeit gern und freudig erfüllt worden, dienten sie doch nicht einem Einzelnen, sondern der Allgemeinheit. Dass dies auch weiterhin so bleiben möge, sei unser besonderer Wunsch zum Jubelfeste.

Nicht um des Ruhmes oder Gewinnes willen, sondern um der Erfüllung rechter Pflichten treibt die Feuerwehr ihr schweres Werk. Wenn Feuersgluten als flackernde Lohe gen Himmel schlagen und schauerlich die Nacht in Tag verwandeln, wenn züngelnde Flammen gierig zerstören, was Menschenhand mühsam schuf, dann ist die Feuerwehr in ihrem Element. Da werden alle Kräfte in den Kampf gestellt, der auf Bezwingung und Niederwerfung des Feuers zielbewusst gerichtet ist. Aber nicht nur bei Feuers- sondern bei Wassers- und noch bei mancher anderen Not hat sich unsere wackere Feuerwehr in selbstloser Hingabe an die Allgemeinheit bewährt. Darum ist es nicht mehr wie recht und billig, wenn diese Allgemeinheit nun lebhaft Anteil nimmt auch an der Feier, die dem 50jährigen Bestehen gilt.

Möchte Gemeindeverwaltung wie Einwohnerschaft für unsere Freiwillige Feuerwehr auch fernerhin ein warmes Herz und eine offene Hand haben. Die Sicherheit gegen Feuersgefahr kommt allen Einwohnern zugute. Nur bei rechter Würdigung kann sie gedeihen und mit Freuden ihre schweren Aufgaben verrichten getreu ihres Wahlspruches

"Mit Kraft und Mut,
für des Nächsten Gut".

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